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Der Schatzmeister auf See

Der Schatzmeister hat seinen Mercedes in die Garage gestellt und ist in See gestochen. „Ich muß mal raus aus dem ganzen Politmief“, meinte er kurz zuvor, „ich brauche auch mal Zeit für mich.“

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Schatzmeister Altekrüger hakt gerne nach: „Ich habe da noch eine Frage.“

Markus Altekrüger ist ein Politiker wie er im Buche nur schwer zu finden ist. Meist wird von ehrlichen und sich der Wahrheit verpflichtenden Politikern in abwertender, wenn nicht sogar verhohnepipelnder Form geschrieben. Markus Altekrüger – von Freunden nur Marco Francesco Europa genannt – aber ist anders.

Schon früh erkannte er einen Faible für Geld und Politik. Bei Familienbesuchen beim Bürgermeister in seiner Heimatstadt, verkaufte er seinen Schulkameraden für eine Mark Eintrittskarten. Mal sagte er, daß sie ein Arschloch dafür sehen könnten, dann einen Hornochsen oder einen als Bürgermeister verkleideten Außerirdischen. Markus A. wunderte sich bereits früh darüber, wie einfach es ging, die Bezeichnung für ein und dasselbe zu ändern, aber immer wieder das gleiche zu verkaufen. Und daß der Kunde das mitmacht. Das muß Politik sein, dachte er sich damals.

Ein halbes Jahr nun ist der Schatzmeister auf dem Gebirgsklipper Roald Amundsen unterwegs über den Atlantik. Aber, so meldete er sich kurz vor der Abfahrt in die Dünung der wilden Atlantikgischt: „Wir legen am Dienstag hier in Sta. Cruz ab und erreichen Fort-de-France planmäßig am 04.05., meinem Geburtstag. Spätestens am 09.05. um 12:00 werde ich aber am Millerntor-Stadion stehen.“

Ganz ohne Fußball und Politik kann Markus Altekrüger allerdings nicht, es steckt ihm einfach zu sehr in Seele und Sonnenbrille. Kurz bevor die Amundsen in See stach, erreichte uns ein bewegender und handschriftlich mit Pflaumenmuß beschmierter Brief:

Das Schulobstprojekt in NRW
Ein Brief des Schatzmeisters des Landesverbandes Hamburg

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Markus Altekrüger takelt die Wanten nur im PARTEI-Anzug und Sonnenbrille. Dazu der Schatzmeister Altekrüger: „Ich takel die Wanten nur im PARTEI-Anzug und mit Sonnenbrille.“

Markus Altekrüger
Oostende, 28. Februar 2010

„Bevor die Roald in See sticht, muss alles seeklar gemacht werden. Dazu gehören u.a. das Verstauen der Lebensmittel, der Crew und des Klopapiers. Die ganz Harten melden sich dafür freiwillig zum Einsatz in der Dosenlast. Die erste Enttäuschung: Bestimmte Dosen werden hier leider nicht gelagert, und das Stibitzen von Essigessenz erscheint vergleichsweise unattraktiv. Dafür wird endlich die Frage beantwortet, wo sich die weltweite Pflaumenernte des Jahres 2009 befindet: In ebendieser Dosenlast! Nicht weniger als 6.400 Büchsen á 2.000 Gramm warten auf eine seemännische Befestigung. Die fixen Rechner unter Euch haben längst ermittelt, dass diese 4,9 Kubikmeter Pflaumenmasse -?? tief unter der Wasserlinie verstaut – einen nicht unerheblichen Teil zur Stabilisierung des Schiffes in den wilden Gewässern der Biscaya beitragen werden. Erinnerungen an die Sultaninenschwemme des Jahres 2002 werden wach.

Natürlich stellt sie auch eine große Herausforderung an unsere Backschaft dar: Wie werden wir diese Pflaumen im täglichen Speiseplan unterbringen? Auf die ersten Versuche reagiert die Crew noch mit ehrlicher Begeisterung: Der Pflaumenkuchen ist ein Gedicht und die Backbleche werden nach der Sicherheitseinweisung durch Steuerfrau Conni in Sekundenschelle verputzt. Auch ein Pflaumenpudding rundet das Abendbrot -?? Udos Salatdressing füllen einige sogar heimlich in die wasserfesten Taschen des Ölzeugs für zu Hause ab -?? vorzüglich ab.
Gewagter erscheint da schon der Versuch, die Pflaumen im täglich frisch gebackenen Brot unterzubringen, und die Crew reagiert erwartungsgemäß mit Verwunderung; im Großen und Ganzen bleibt die Lage aber unter Kontrolle.
Allerdings kippt die Stimmung, als die mit Mayonnaise gestreckte Pflaumenpaste der Besatzung als Kartoffelsalat untergejubelt wird. Unser Smut hat es kommen sehen, kann sich aber gegen die von der ersten Riggbegehung noch schwer adrenalisierte Backschaft nicht durchsetzen.

So kann es nicht weitergehen. Glücklicherweise ist durch den Crewwechsel hier in Oostende aktuelle deutsche Tagespresse auf den Tischen der Messe gelandet. Ein Artikel über das Schulobstprojekt in Nordrhein-Westfalen nährt die Hoffnung, sich auf anderem Wege von den Pflaumenvorkommen zu trennen: In NRW sollen zukünftig alle staatlichen Schulen täglich und kostenlos Obst an ihre Schüler ausgeben!

Unbemerkt von der Schiffsführung haben wir also beim Kultusministerium des Landes NRW ein Angebot abgegeben. Und was soll ich sagen: Unsere Roald hat sich in dieser bundesweiten Ausschreibung durchgesetzt und den Auftrag erhalten, bis Ende 2012 die Schulobstversorgung aller Schulen des Landes sicherzustellen!
Das stellt uns vor logistische Fragen, deren Antworten das Bordbuch leider nicht gibt. Statt die Bramen und Royals auf Position zu bringen, hieven wir mit dem Jolltau nun palettenweise Pflaumenbüchsen an Land! Und statt Wetterkarten drucken wir nun Adressaufkleber, die wir auf die Dosen pappen. Da kommt es bei der fehlenden Routine schon Mal vor, dass der Drucker 140 A4-Seiten mit der Beschriftung ‚??Erich-Kästner-Realschule, Dormagen‘ raushaut.

Von den ersten Reaktionen der Schüler NRWs auf die Aussicht, zwei Jahre mit eingebüchsten Pflaumen mit Hüsingœuvre versorgt zu werden, werden wir wohl schon in Lissabon erfahren, wenn beim Crewwechsel aktuelle deutsche Tagespresse auf den Tischen der Messe landet…“

Gute Reise weiterhin!

Wie gefährlich sind Christen?

Die PARTEI Hamburg fragt…

Titanic Titelbild Nr 4 2010

Titanic-Titel Nr. 4 / 2010

Unser PARTEI-Organ, die Titanic, macht im aktuellen Titel vorsichtig auf die derzeitige Problem- und leichte Schieflage der katholischen Kirche dezent aufmerksam. Wie unser PARTEI-Organ online dazu anmerkt, befeuert der katholische Branchendienst KATH.NET eine Diskussion rund um mögliche Perversionen des Titelbildes, dabei völlig aus dem Ruder laufend, was Bischof Mixer so alles auf dem Kerbholz hat.

Schnell sind auch wieder die Vergleiche mit den Islamisten an den Haaren herbeigezogen. Einen ganz anderen Standpunkt vertritt in einem der Kommentare ein sog. Schwarz:

Da Sie GOTT, den katholischen Glauben und die Gläubigen, die die katholische Kirche bilden, so verächtlich behandeln und mithelfen, das, was uns heilig ist, lächerlich zu machen, werden sie verstehen, dass ich als Katholik Ihre Zeitschrift von nun an boykottieren werde und jeden meiner Freunde anhalten werde, selbiges zu tun.

Kinoplakat Der Christlamist

… und klärt auf:

Was Katholiken in dem Zusammenhang, gerade wenn sie in Fahrt sind, nicht mehr sehen, ist die Wahrheit – ansonsten wäre selbstredend ein Jahrtausende alter Irrglaube auch nicht aufrecht zu halten -, aber hier wird vorgeworfen, daß GOTT (Gott) beleidigt ist bzw. werden würde. Das ist natürlich ganz großer Humbug, ist das, denn auf dem Titanic-Titel ist eindeutig Gottes sog. Sohnemann zu sehen, der Jesus. Und daß die katholische, gerade die katholische Kirche sich über den Umgang mit Kindern von Eltern beschwert, ist ja nunmehr schon reichlich unchristlich.

Auch wenn es allzuviele Buhrufe aus den gestörteren Kreisen unserer Gesellschaft (FDP) gibt: hierbei handelt es sich um investigativen Journalismus! Um jenen, der auch mal das harte Eisen „Realität“ anpackt und erklärt, wie diese funktioniert. Das dies in Aspekten laufen kann, also heute jenes, morgen dieses Thema, kann ja nur verständlich sein, da es keine allgemeingültige Form von erkennbarem Schwachsinn (katholische Kirche) gibt.

Schon im Jahr 2007 nahm sich der Landesverband Hamburg des Themas „Christlicher Fundamentalismus“ an und drehte ein erschreckendes Dokudrama über einen solchen Fundamentalchristen, einen vom Verfassungsgeschutz sog. Christlamisten.

Wie gefährlich sind Christen?

Hintergrundinfos zum Dokudrama „Der Christlamist“

  • Der ehemalige Landespolitiker Helmut K. in der Dokumentation lebt nicht mehr, er hat sich, wie mit aufwendig versteckter Kameratechnik hier gezeigt, in die Luft gesprengt.
  • Der Film wurde in den Zeise-Kinos in der Open Screen Night gezeigt und hat zwei Oscars gewonnen: bester Schnitt und bester Anzug.
  • Der investigative Journalist ist heute der Landesvorsitzende Alexander Grupe. Vorher war das Helmut K.
  • Kritiker behaupten, das Budget des Films belief sich auf einen Handwagen voller Dosenbier. Das stimmt.
  • Wegen der Beleuchtung mußten die Nachtszenen am Tag gedreht werden.

PARTEI NRW nimmt an Landtagswahl teil

Ein Herzlicher Glückwunsch geht heute aus Hamburg nach Düsseldorf (NRW), denn da kam die Landeswahlleiterin Helga Block nicht umhin, Die PARTEI in Nordrhein-Westfalen zur Landtagswahl am 9. Mai zuzulassen. Ein politstrategischer Sieg dank des Chefjuristen Tim C. Werner auch auf Bundesebene: Was der PARTEI Bundeswahlleiter Roderich Egeler (CDU) vor dem Bundeswahllausschuss verwehrte, korrigierte nun das Land Nordrhein-Westfalen auf Landesebene.

Erste Koalitionsmöglichkeiten lotete Landesvorsitzender Claus-Dieter (CD) Preuß in den ersten Minuten nach Bekanntgabe des Ergebnisses aus. Man plane ein Bündnis aus Freie Union mit Gabriele Pauli, deren Partei „Freie Union“ ebenfalls zur NRW-Wahl zugelassen ist, und der PARTEI als „Freie PARTEI“. Erste Zerwürfnisse gab es aber bereits in der Kantine des Landtags: „Es gibt keinen Kuchen, wenn die PARTEI Bier trinken möchte!“

Wählen Sie deshalb am 9. Mai in NRW den Spitzenkandidaten für mehr Deutschland, den Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke (und ganz nebenbei haben Sie übrigens auch die Möglichkeit, das Rüttgers-Champagner-Regime zu stürzen!)

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PARTEI startet eigene Schulreform

Was können wir für unsere Kinder tun? Und das gerade in einer Zeit, in der uns in Hamburg der Wahnsinn einer als Schulreformgegner getarnten neoliberalen Klientelinitiative umtobt? Eine Initiative, die sich vehement für ein von der Hamburger NPD hochgelobtes dreigliederiges Schulsystem einsetzt, ein „den Talenten und Begabungen unserer Kinder entsprechendes Schulsystem“. (Zitat: Webseite NPD Hamburg)

Nur wo liegen die Probleme? Sind es wirklich die Schmuddelkinder, das verwahrloste Gesindel, die Unterschichtenbulimie oder der Prekariatstsunami, so wie es die Eltern und Initiatoren der Initiative „Wir wollen lernen“ behaupten?

Wir, Die PARTEI Hamburg, sind da ganz anderer Meinung und haben einen eigenen Entwurf für eine Schulreform ausgearbeitet. Mit diesem Entwurf zeigen wir eindeutig auf, wo die Probleme derzeit im Hamburger Schulstreit liegen. Und wir benennen sie.

Schulreform für die Freie und Hansestadt Hamburg
Vorlage: Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Landesverband Hamburg)

Anpassung der Hamburger Lehrpläne

In den Schulen sollen Lehrpläne an gestörte und verhaltensauffällige Mittel- und Oberschichtskinder angepaßt werden. Vornehmlich bieten wir soziale Gemeinschaftsarbeiten in Projekten wie der „Grupenarbeit“ an. Bei dieser von unserem Hamburger Vorsitzenden Alexander Grupe entwickelten Form der zwanglosen Zusammenarbeit von Kindern verschiedener sozialer und geographischer Herkunft, engagieren sich Kinder in Projekten wie „Meine Eltern sind arrogante FDP-Wähler, ich halt‘ das Pack nicht mehr gut aus!“.

Ziel in der Grupenarbeit ist die Konfrontation mit der asozialen Grundstruktur der eigenen Eltern, zu erkennen, daß soziale Unterschiede nicht durch Ausgrenzung verschwinden, sondern dadurch erst entstehen. So soll mit der Grupenarbeit ein Selbstbewusstsein gegenüber der stupiden Borniert- und Dummheit seiner Eltern aufgebaut werden. Ein Rüstzeug für den weiteren Lebensweg eines Kindes, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

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Die kleine Christiane Sch. hatte neoliberale Eltern. Heute ist sie in einer Pflegefamilie. Dank der Grupentherapie geht es ihr heute wieder sehr gut. (Foto: Pink Sherbet/flickr)

Kinder übernehmen Patenschaften

„Kinder helfen Kindern“, so lautet ein Slogan für eine unserer Kampagnen, bei der Kinder Patenschaften für minderbemittelte Kinder aus sozial verwahrlosten Familien übernehmen. So zum Beispiel Mustafa, der eine Patenschaft für Laurenz Hubertus übernommen hat.

„Am Anfang war es schwer“, sagt Mustafa, „mit Laurenz überhaupt ins Gespräch zu kommen. Seine Eltern haben ihm Wörter wie ‚Bruttosozialprodukt‘, ‚Produktivleistungsgesellschaft‘, ‚Diversifikationszertifikatshandel‘, ‚Handelsinlandsabkommensgrenzen‘ beigebracht. Das Wort, das er am meisten hörte, war aber ‚Nein‘. Es war nicht einfach an ihn heranzukommen, wir haben viel gespielt. Anfangs war er total verwirrt, was das ist, Spielen. Aber er lernte schnell. So dumm ist der Laurenz Hubertus gar nicht. Wahrscheinlich aber“, so mutmaßt Mustafa, „sind es seine Eltern.“

Patenschaften sollen Kindern, wie dem Juristen- und Unternehmerssohn Laurenz Hubertus, eine Chance in unserer Gesellschaft geben.

Amoklauf-Präventivkurse

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Sandra K. aus Hamburg nahm erfolgreich an der Grupentherapie teil und entkam vor vielen Jahren ihrem neoliberalen Elternhaus. Dank des Familienaustiegsprogramms führt sie heute ein gutes Leben.
(Foto: Pink Sherbet/flickr)

Kinder aus Mittel- und Oberschicht greifen immer öfter zum Schießgewehr. Kinder klagen daher an: „Meine Eltern sind total ekelerregende und asoziale und neoliberale Spießer und haben keinen Gemeinschaftssinn. Gesellschaft, Verantwortung und Demokratie sind für die so was wie Ausschlag am Arsch. Außerdem scheißen sie auf die Verfassung der Bundesrepublik. Was meinen sie geht da in mir vor, wenn mein Vater einen Schrank voller Maschinengewehre und Raketen hat?“

In den Präventivkursen lernen Kinder, daß die Schießwaffen des Vaters der falsche Weg sind sich Gehör zu verschaffen. Und dies grundlegend mit Doofheit einhergeht.
Das Kind in solch einem Fall von der unglaublich neoliberalen Dummheit des Vaters zu überzeugen — das ist die Aufgabe dieser Präventivkurse.

Kinderhäuser

Kinder, die von ihren Eltern gezwungen werden eine Unterschicht dort zu erkennen, wo die Kinder gar keine sehen, müssen die Möglichkeit haben, sich aus ihrem Elternhaus zu befreien. In Kooperation mit dem Familienaustiegsprogramm bieten wir Kinderhäuser an. in diesen Zwischenstationen suchen wir mit den Kindern gemeinsam verantwortungsbewusste Pflegefamilien. Ziel ist es, Kinder mit warmherzigen Menschen jenseits der eisigen Herzenskälte sozialdestruktiver Initiativen in Verbindung zu bringen — und so neue Familien zusammenzuführen. Kinder reifen in sozial geprägten Familien so zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft heran.

Familienaustiegsprogramm

Hierzu möchten wir gerne eine Teilnehmerin unserer Kurse berichten lassen:

„Ich hatte lange eine Mutter, die immer zu mir meinte, es wäre sehr wichtig, daß ich nur an mich selbst denke, denn wenn ich und alle das täten, wäre auch allen geholfen. Kinder aus der Unterschicht mit südländischem Einschlag sollte ich immer meiden, obwohl mich ihre Kultur und ihre Sprachen sehr interessierten. Meine Mutter meinte immer, die seien alle ‚I-bah!‘, mit so was würden wir nicht verkehren. Aber dann half mir Die PARTEI mit dem Familienausstiegsprogramm. Seitdem ich neue Eltern habe, bin ich total glücklich! Nach einer Ausbildung kümmere ich mich heute um Menschen, die es ein bißchen schwerer im Leben haben und erhalte soviel Dankbarkeit bei meiner Arbeit, Dankbarkeit, die ich Zuhause nie kennenlernte.“ Sandra K., Hamburg

Chuck Norris for Bundeskanzler

Gratulation und Dank an einen echten Demokraten!

Wir gratulieren Chuck Norris recht herzlich zu seinem 70. Geburtstag und bedanken uns gleichzeitig dafür, daß er den neoliberalen Kräften in seinen Filmen immer schön aufs Maul gegeben hat.

Auch wir sehen die Veränderungen derzeit nicht augenzwinkernd, dann doch eher als das Wehklagen und letzte Aufjuchzen von Mutter Demokratie, die von ihren neoliberalen Zöglingen in der FDP so behandelt wird, wie manch ein Kindergeburtstag im Kloster Ettal verlief.

Traurig traurig, mag der Demokrat da denken, aber ganz so aussichtslos ist diese merkwürdige Misere natürlich nicht. Immerhin fliegt Gudio Westerwelle gerne von Amts wegen irgendwo hin. Und, ganz ehrlich, gleichgültig wen er alles in seinem Flieger mitnimmt: Hauptsache ist doch, daß er weg ist.

Unser Gesundheitsminister Rösler hingegen attackiert derweil die Pharmalobby so hart, daß die gleich das Monieren anfängt. Woher denn all die Pillen kämen, die dicke Pimmel machen würden, so ein Sprecher der Pharmalobby. Das sollte sich die Politik auch mal überlegen. Hingegen: Selbst wenn ein Vorstoß noch so edel erscheinen mag, läßt er sich leicht an seinen Befürwortern bemessen. Und wenn einer dieser Jens Spahn heißt, dann ist schon recht klar, daß Röslers Plan alles, aber auf jeden Fall ganz großer Käse ist.

Helfen kann uns da nur ein Mann, der bereits in etlichen cineastischen Metaphern der Realität zeigte, wie Politik wirklich funktioniert. Wenn wir andauernd nur zuhören, uns permanent aufs Ohr und demokratische Gemüt hauen lassen — da wird man irgendwann dem ganzen Nonsens an hohlgedreschten Phrasen des Worthülsenprekariats in Politik und Wirtschaft auch mal sehr überdrüssig, wird man. Da braucht es einen Politiker, der bereits Ambitionen auf die US-Präsidentschaft pflegte, einen Mann, der weiß, wie Politik wirklich funktioniert.

In seinem Essay „Wenn ich einmal Bundeskanzler wär“ schrieb Chuck Norris Wegweisendes für eine Rettung Deutschlands, denn wenn er erst einmal Bundeskanzler wäre, dann…

  • muß jeder Bundestagsabgeordnete 15 Minuten täglich ins Fitneßstudio.
  • wird das Berliner Olympiastadion zu einer neuen Wettkampfstätte für die World Combat League, in der die Fraktionen sich um Gesetzesvorlagen prügeln dürfen.
  • werden Mario und Daniel Barth verboten, da Stand-Up-Comedy das Privileg der Politiker ist.
  • entstünde eine neue Migrationspolitik, bei der alle kriminellen Politiker des Landes verwiesen werden und für fünf Jahre die Titanic lesen müssen (woraufhin sie vielleicht wieder immigrieren dürfen).
  • haben alle Manager, die mehr als das 25.000-fache des Gehalts eines Arbeiters beziehen, ihr Gehalt vornehmlich für soziale Zwecke einzusetzen (ansonsten treffen sie Chuck im Olympiastadion).
  • würde er alle deutschen Soldaten aus Afghanistan heimholen und das Problem mit den Taliban durch „Kung-Fu-Verhandlungen“ vor Ort selber regeln.

Nicht nur, daß er bereits einen Großteil des Hamburger Regierungsprogrammes aufgriff, ist klar, daß dieser Mann hier aufräumen muß, in diesem Land.

Deshalb alles Gute zum 70ten, lieber Chuck Norris.

Deutsche gründen Partei in Zürich

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Der Bundesvorsitzende in einem Beitrag des Essener Kultursenders 3sat.

Noch vor einem politstrategischen Schachzug in Europa, hat sich unser Bundesvorsitzender Martin Sonneborn die europäische Restenklave „Schweiz“ vorgenommen. Denn auch Die PARTEI strebt nach Erweiterung des politischen Hoheitsgebietes, und Mehrheiten für billigen Populismus gibt es schließlich nicht nur in Deutschland. Gerade die Schweiz bewies dies sehr eindrucksvoll.

Näheres schreibt dazu der schweizer Tagesanzeiger: „Deutsche gründen Partei in Zürich und wollen in den Bundesrat

Neben reichlich verängstigten Kommentaren der schweizer Bevölkerung, deuten solche wie jene von K. Hauser den Schritt in die richtige politische Richtung an:

„In ein paar Jahren sind wir dann ein weiteres ‚Bundesland’…..“

So soll es sein.

Nachtrag:

Die FDP eskaliert (3)

Westerwelle poltert weiter, das Thema ist bekannt. Während man ihm seine mangelnden historischen Kenntnisse bezüglich des Untergangs des römischen Reiches insofern nachsehen kann, daß es ihm als Kind eindeutig an entsprechender Asterix-Lektüre fehlte, sollte sich ein deutscher Politiker zumindest über die Zusammensetzung der Ausgaben des Bundeshaushaltes im Klaren sein. Daß unser Bundesaußenminister allerdings alles aber ganz sicher nicht mehr klar im Kopf ist, dürfte mittlerweile selbst dem letzten FDP-Wähler klar geworden sein.

So will Guido Westerwelle eine grundlegende Diskussion über das Arbeitslosengeld II (sog. Hartz IV) anstoßen, denn mindestens 45 %, wenn nicht sogar 60 % des Bundeshaushaltes werden für Sozialausgaben verwendet. Und da hat er recht, unser Bundesaußenminister, denn der Anteil der Sozialausgaben betrug im Bundeshaushalt 2007 knapp 50 %. Allerdings werden diese 50 % nicht, wie man Westerwelles Sozialkompetenz glauben soll, ausschließlich für das Arbeitslosengeld II verwendet: von diesen Sozialausgaben sind knapp wiederum 50 % Ausgaben für die Rente; jene Ausgaben, die, aufgrund des demographischen Wandels in der Gesellschaft, für die immer älter werdende Gesellschaft und, nennen wir sie beim Namen: für die Rentner aufgewendet werden. Die Ausgaben für Empfänger des Arbeitslosengeldes II belaufen sich für den Bundeshaushalt 2007 auf ungefähr 26 %. Wobei sich diese 26 % wiederum auf die Sozialabgaben an sich beziehen. Für den gesamten Haushalt 2007 belaufen sich die Ausgaben für Arbeitssuchende auf 13 %.

Nun ist 2007 nicht 2010, und die Ausgabenstruktur wird sich gerade seit dem letzten Jahr extrem verändert haben. Allerdings nicht in Richtung Mehrausgaben für die arbeitssuchende Bevölkerung.

Als kleine schmierige und populistische Opportunistenpartei verstehen wir natürlich unsere Kollegen von der FDP. Vor allem aber auch das brave Konzept: Wer einmal Scheiße redet korrigiert diese nicht, sondern beharrt weiterhin auf den Wahrheitsgehalt seiner Überzeugungen, gerade wenn es sich dabei um neoliberale Klientelpolitik handelt, denn, seien wir ehrlich: Faktenverdrehen gehört zum politischen Tagesgeschäft.

Und das wußten nicht erst die Römer.

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