Cablegate erreicht Hamburg

Julian Assange from biatch0r on flickr.com

Die Geheimpapiere von Bundeswahlleiter Roderich Egeler (CDU) im Gespräch mit Wolfgang Bosbach (CDU) über die Manipulierung der Zulassung kleinerer Parteien zur Bundestagswahl 2009 veröffentlichte Wikileaks nicht. „Die waren einfach zu hart“, so der Sprecher von Wikileaks, Julian Assange (hier im PARTEI-Anzug). Foto: biatch0r/flickr

Wikileaks hat jüngst nicht nur diplomatische Interna über deutsche Bundespolitiker veröffentlicht. Auch streng geheime Depeschen und Noten über Hamburger Politiker wurden vom schwer gesicherten US-amerikanischen Generalkonsulat an der Alster an das State Department in Washington D.C. übermittelt.

Die brisanten Dossiers der US-Generalkonsulin in Hamburg, Inmi Kim Patterson, landeten via grünem Kabel offenbar direkt auf dem Schreibtisch ( „Desktop“ ) von US-Außenministerin Hillary Clinton (63). Hier einige Auszüge:

  • Dass Christoph Ahlhaus (41, CDU) und seine Frau eine Glamourstrecke in der „Bunten“ bekamen, lag daran, dass er seine Urlaubsgrüße an Chefredakteurin Patricia Riekel (60) einfach mit „von Christoph Ahlhaus“ unterzeichnete und diese prompt annahm, der Erste Bürgermeister sei adelig.
  • Der ehemalige Steigbügelhalter von Ole von Beust (55, CDU), Ronald Schill (52, PRO), fühlt sich missverstanden. Als er auf einer Bumsparty an der Copacabana in Rio über „Koks“ sprach, bemühte er sich gerade um die Energieversorgung der Hamburger Aluminium-Werke in Altenwerder.
  • Die Hamburger FDP und ihre eigene Bundespartei nehmen sich wechselseitig nicht mehr ernst. Die Hamburger beschwerten sich über das Erscheinungsbild der Bundes-FDP und die gähnende Leere im Thomas-Dehler-Haus. Retourkutsche aus Berlin: die hanseatischen Liberalen hätten bei der letzten Bürgerschaftswahl „die 5%-Hürde ja nur von unten bzw. hinten“ gesehen und sollten „einfach das Maul“ halten.
  • In internen CDU-Klausurtagungen wurde die Parteivorsitzende der GAL, Katharina Fegebank (33) als „irgendwie durchsichtig und glibberig“ bezeichnet. Der (ehemalige) Justizsenator Till Steffen (37, GAL) kam kaum besser weg.
  • Der „Obama von Altona“, Bülent Çiftlik (38, SPD), soll irgendwas doofes gemacht haben und wird deshalb von Melanie Schlotzhauer (39, SPD) nicht mehr mit der linken Arschbacke angeguckt.
  • Die Hamburger Piratenpartei (2) hat große Angst, das Schicksal des Hamburger Piraten-Urgesteins Klaus Störtebeker (750) zu erleiden. Also: weiter sinn- und kopflos durch die Gegend rennen. Und sich in die Hose machen (interner Jargon der Amerikaner: die „Pipi“-raten-Partei).
  • Der Grund für den Rückzug von Ole von Beust (CDU) als Erster Bürgermeister von Hamburg ist gar nicht so jung und süß. Der Ex-Praktikant Lukas Förster (45) nutzt nur heimlich dieselbe Faltencreme wie sein Partner (75).
  • Die Anti-Primarschul-Initiative von Dr. Walter Scheuerl (49) wurde nach Informationen des Generalkonsulats vom lybischen Staatschef Muammar al-Gadaffi (68) finanziell unterstützt. Im Gegenzug erhielt der Präsident die Zusage, sein Beduinenzelt beim nächsten Hamburg-Besuch in Scheuerls Vorgarten aufzubauen. Gerüchte, wonach der KiK-Anwalt in einem lybischen Terrorcamp ausgebildet worden sein soll, hätten sich indes nicht bestätigt.

1 Kommentar

  1. Cherilynn

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