Ganz klar: Mit Der PARTEI wäre das nicht passiert!
Darauf geben wir unser Ehrenwort, wir wiederholen: unser Ehrenwort.

Mit dem Zweiten diskutiert’s sich schlechter, weiß
Die Süddeutsche Zeitung:

Es war verdammt zäh: 100 Minuten mussten rund 3,3 Millionen Zuschauer am Donnerstagabend im ZDF durchhalten, um altbekannte Argumente in steifer Atmospähre [sic!] zu hören. Diskussionen gab’s kaum, dafür umso mehr Proporz. Selbst Claus Kleber hat das offenbar nicht ertragen.

Ebenso war klar, dass Wolfgang Clement (SPD) und Joschka Fischer (Grüne) die Trendwende am Horizont bereits sehen und eben dieser Horizont in fast bedrohlichem Tempo auf uns zukommt. Frei nach dem Motto: Der Aufschwung kommt, wann, das fragen wir uns auch schon die ganze Zeit.

Nun gut, trotzdem hätte es ja eine interessante Diskussion werden können. Schließlich brennen den Bürgern die Themen (Arbeit, Finanzen, Rente) unter den Nägeln. Und es trat auch nicht unbedingt die zweite Reihe der Parteien an. Und überhaupt: Selbst bei Sabine Christiansen gibt es ja hin und wieder kurzweilige Sendungen.

Welchen genauen Auftrag die Moderatoren für die Fernsehrunde hatten, bleibt ihr Geheimnis. Vermutlich vor allem: Diskussionen abwürgen und schön die Zeit messen, damit sich später niemand im Verwaltungsrat beschwert. Nikolaus Brender und Thomas Bellut verstanden es in fast kongenialer Weise, immer genau dann Westerwelle & Co. abzubrechen, wenn fast so etwas wie ein Dialog entstanden wäre.

Mit Akribie achteten sie zudem darauf, dass beim Thema Finanzen nicht plötzlich jemand über die Rente redet: „Wir wollen die Zuschauer nicht überfordern“. Vielen Dank. Wir sind ja nicht bei Neun Live.

Auch Nachhaken war nicht unbedingt ihr Ding. Es war schon beachtlich, dass Merkel, Stoiber und Westerwelle unwidersprochen behaupten konnten, die von ihnen beschworene Erblast sei erst in den vergangenen sieben Jahren entstanden. Und es gehört schon eine gewisse Chuzpe von Wolfgang Clement dazu, am Arbeitsmarkt eine Trendwende herbeizureden.

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(…) Wenigstens war die gesamte Sendung schön öffentlich-rechtlich durchdacht: Der auf SPD-Ticket berufene ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender saß bei der Opposition, die sich nie recht entscheiden konnte, ob sie nett gucken soll (Stichwort: sympathisch ankommen) oder doch lieber betroffen (Stichwort: Ernst der Lage).

(…) Die treffendste Bemerkung gab aber Claus Kleber ab, der die 100 Minuten offenbar auch nur schwer ertragen hat. Die Zuschauer des heute-journal begrüßte er im Anschluss mit den Worten: „Guten Abend. Wir werden uns an die Zeit halten und auch immer schön abwechselnd reden.“